Wieder so eine Geschichte bei der viel Glück im Spiel war. Eigentlich wollte ich an dem Abend mir irgendwo im Saaletal einen Platz suchen, um meine neue astronomische Nachführung auszuprobieren. Kaum von zuhause weg gefahren bemerkte ich jedoch nahe Trimberg einen dunkelroten Schein am nächtlichen Himmel. Ganz verdutzt fuhr ich weiter in die Richtung und sah nach der nächsten Kurve einen, aufgrund eines Wolkenschleiers, tiefroten Mond neben der Trimburg leuchten.
Sofort war alles klar. Ich wußte wo ein guter Standplatz wäre und flog buchstäblich dort hin. In windeseile war mein Stativ aufgebaut und so konnte ich, in unzähligen Bildern, festhalten wie der, erst noch blutrote, dann gelbe Mond den Waldkamm an der Trimburg emporstieg. Ein wirklich tolles Schauspiel.
Technisch allerdings ist dies nicht so einfach mit der Kamera festzuhalten und die Bilder, die ich später stolz präsentieren konnte, bedurften einiger Nacharbeit am PC. Die Herausforderung waren der sehr helle Mond und die stark beleuchtete Trimburg. Bei einer normalen Aufnahme wären diese beiden Objekte in einer dunklen Fläche ertrunken und der mystisch anmutende Bergkamm wäre überhaupt nicht zu sehen gewesenen. Also fertigte ich jeweils mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtungszeit an. Bei diesen Aufnahmen sind dann z.b. einmal der Mond und die Burg richtig belichtet, dafür der Rest dunkel. Bei anderen ist dann der Bergkamm gut zu sehen, dafür überstrahlen die beiden Hauptobjekte total und sind nur noch leuchteden Flächen ohne Struktur. Mit Hilfe einer HDR-Software werden dann diese verschiedenen Aufnahmen miteinander verrechnet und ermöglichen es, nach einem weiteren Feinschliff, die Szene so darzustellen wie es unser Auge auch wahrnimmt. Es gibt einige Puristen die nicht viel von der Nachbearbeitung am PC halten. Ich bin der Meinung, wenn mir der PC hilft die Unzulänglichkeiten der Technik auszugleichen und so zu fotografieren wie ich es auch gesehen habe, dann ich es gerechfertigt.